Geschichte
Alle drei Schulen des Bildungszentrums Uster (BZU) haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Erfahren Sie mehr darüber, wie das BZU zu dem innovativen Bildungsort wurde, der es heute ist.
Die Geschichte des Bildungszentrums Uster
- 1985 wurde das erste Berufsschulzentrum an der Krämerackerstrasse in Uster eingeweiht. Ihr «Zuhause» nennen durften es alle Ustermer Berufsbildungen, die gewerblich-industrielle Berufsschule, die kaufmännische Berufsschule und die Technikerschule.
- Mit Blick auf die kommende Jahrtausendwende strebte der Kanton Zürich im Rahmen des WiF!-Projekts [1] auch die Dezentralisierung der Bildungsinstitutionen der Sekundarstufe II an. Man war überzeugt, dass dezentrale Organisationen auf die Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft sowie auf die damit verbundenen Herausforderungen an künftige Ausbildungen wirkungsvoller reagieren und rascher passenden Bildungskonzepte entwickeln könnten. Zudem versprach man sich eine Stärkung der Regionen, insbesondere auch der Wirtschaftsräume.
- Der Aufbau von «initivativen, praxisnahen und flexiblen Bildungszentren» wurde dabei zur Leitidee. In diese Verbünde integriert werden sollten die Mittelschulen und die Berufsschulen.
- Das Bildungszentrum Uster war eines von von drei Pilotprojekten, welche auf Beginn des Schuljahrs 2000/2001 den Betrieb aufnahmen. Diese ersten drei Zentren – so die Absicht – sollten der kantonsweiten Realisierung von Bildungszentren den Weg ebnen.
- Die Annäherung zwischen Mittelschulen und der Berufsbildung auf der Sekundarstufe II war kein Zürcher Sonderweg, sondern ein damals von der OECD formuliertes Anliegen. Der Kanton Zürich konnte also konkrete Pionier- und Entwicklungsarbeit leisten.
- Es kam aber anders. Das Bildungszentrum Uster blieb das einzige Zentrum, das die gymnasiale und die berufliche Bildung an einem Standort verbinden sollte.
- Auf Initiative der Stadt Uster und an der Umsetzung der Idee des Bildungszentrums Uster beteiligter Persönlichkeiten entschied der Regierungsrat im Jahr 2001, die Filialabteilung Glattal der Kantonsschule Zürcher Oberland nach Uster zu verlagern und fortan als eigenständige Schule unter dem Namen Kantonsschule Uster zu führen. Dieser Entscheid verlieh dem geplanten BZU-Projekt massgebenden Schub. Eine neue Ära in der Bildung der Sekundarstufe II war damit eingeläutet.
- In den folgenden Jahren wurde von den beteiligten vier Schulen grosse Aufbauarbeit in der Organisation des Bildungszentrums geleistet, welche die Zusammenarbeit unter den Institutionen regelte. Obwohl alle Schulen entsprechend ihrer gesetzlich unterschiedlichen Aufträge agierten, gelang es, Synergien zu stiften, indem gleichartige Aufgaben gemeinsam organisiert und bearbeitet wurden. Namentlich bildete man Gremien für die Infrastruktur und Technik, für die Weiterbildung und das Marketing, für die Qualität sowie ein pädagogisches Forum.
- Etwas Entscheidendes allerdings fehlte, das gemeinsame Schulhaus. Die Schulen waren noch auf verschiedene Standorte verteilt. Die Kantonsschule war hauptsächlich in Dübendorf ansässig, wobei sie später zusätzlich einzelne Schulzimmer in Uster beziehen konnte. Die Schulen der Berufsbildung waren im damaligen, renovationsbedürftigen Berufsschulhaus in Uster und in Provisorien in Uster untergebracht.
- Grosse Aufmerksamkeit galt es deshalb zuerst der Werbung für einen gemeinsamen Neubau zu schenken. Das BZU war mit zahlreichen Auftritten öffentlich präsent, u.a. an der Ustermesse. Bald war das öffentliche Interesse geweckt, waren regionale und kantonale Behörden von der Notwendigkeit eines Neubaus überzeugt.
- Mit einiger Verzögerung erfolgte schliesslich, Dank dem jahrelangen unermüdlichen Engagement aller Beteiligten, am 5. Mai 2016 der Spatenstich zum Neu- und Erweiterungsbau des BZU. Uster als drittgrösste Stadt des Kantons erhielt nun auch baulich eine definitive Heimat für ihr noch junges Gymnasium. Nach genau drei Jahren Bauzeit, in denen die Schulen in verschiedenen Provisorium unterkamen, war es so weit: Das neue BZU war bezugsbereit.
Fussnoten
[1] WiF!: Wirkungsorientierte Verwaltungsführung, ein Verwaltungsrefomprojekt des Kantons Zürich von 1995.
[2] 2014 fusionierten die Gewerblich-Industrielle Berufsschule und die Wirtschaftsschule KV Uster (ehem. Kaufmännische Berufsschule Uster) zur Berufsfachschule Uster
[3] Ehem. Technikerschule Uster